Gerade einmal vier Spieltage ist die Saison in der 2. Fußball-Bundesliga alt - und schon gibt es den ersten Trainerwechsel. Torsten Lieberknecht steht nicht länger bei Darmstadt 98 an der Seitenlinie. Der 51-Jährige hat Konsequenzen aus dem Fehlstart des Bundesliga-Absteigers gezogen und ist von seinem Amt zurückgetreten. Der Nachfolger steht noch nicht fest.
"Jeder weiß, wie viel mir der Verein bedeutet. Ich habe aber auch immer betont, dass keiner über dem Verein steht. Das gilt auch für mich", erklärte er in einer Mitteilung. "Mit meiner nach ernsthafter Abwägung getroffenen Entscheidung möchte ich mit Blick auf die kommenden Aufgaben dabei helfen, dass alle wieder nach vorne blicken und die Kräfte bündeln können. Ich wünsche den Lilien von ganzem Herzen, dass dieser großartige Verein wieder in die Erfolgsspur kommt."
Der frühere Trainer des MSV Duisburg stand in Darmstadt drei Jahre lang in der Verantwortung und führte den Verein 2023 zum Aufstieg in die Bundesliga. Dort konnte sich die Hessen nicht behaupten, sie stiegen abgeschlagen wieder ab.
Doch trotz des ausbleibenden Erfolgs in der Bundesliga hielt der Klub an Lieberknecht fest. Nun sollte er den Neuanfang in der zweiten Liga begleiten. Doch der Start mit nur einem Punkt aus vier Partien verlief desolat. Und nach dem 0:4 bei der SV Elversberg am Samstag endet nun die Zeit von Lieberknecht in Darmstadt.
"Wir schätzen Torsten sehr und danken ihm von Herzen für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. Für den Erfolg des SV 98 ist es allerdings wichtig, die hundertprozentige Energie und Überzeugung für den sportlichen Turnaround zu spüren", sagte Sportdirektor Paul Fernie. "Es spricht für Torsten, dass wir dies gemeinsam mit ihm sachlich diskutieren konnten und dabei zu diesem Ergebnis gekommen sind. Es ist alles andere als selbstverständlich im Profifußball, dass man ein Verhältnis pflegt, das einen so ehrlichen und offenen Austausch in dieser schwierigen Situation ermöglicht. Das beweist einmal mehr Torstens Haltung und seinen Charakter."
Bis auf Weiteres wird das bestehende Trainerteam um Darius Scholtysik und Ovid Hajou die Einheiten leiten. Über die Nachfolge möchte der Verein "zu gegebener Zeit" informieren. Immerhin: Die Länderspielpause nimmt den Darmstädtern etwas Druck bei der Suche nach einem neuen Coach.